Die Studienfahrt der Q2 fand dieses Jahr ausnahmsweise in der letzten Augustwoche statt - nicht wie gewöhnlich in der Fahrtenwoche vor den Herbstferien.

Da es allerdings nach Brighton in England ging, konnten wir so noch die Sonne und den Strand genießen.

Der Erdkunde-LK mit unserem Stufenleiter Herrn von Rüden, der Biologie-LK mit Frau Laubenbacher, der Englisch-LK mit Herrn Wehren, der Mathe-LK mit Herrn Lösch und der Pädagogik-LK mit Frau Würtz sind alle zusammengefahren, weshalb wir uns mit 59 Schülern und Schülerinnen, also fast der gesamten Stufe, am Montag morgen um 4.30 Uhr am Stiftstor versammelten. Nachdem der Bus zunächst einige Schwierigkeiten hatte, unsere Schule zu finden, was man ja schon von anderen Fahrten kennt, machten wir uns gegen 6.00 Uhr endlich auf den Weg nach Brighton. Unser erstes Ziel war allerdings Calais in Frankreich, wo wir den Bus alle für eine Pass-Kontrolle verlassen mussten, da wir mit unserem Reiseziel England auch in das EU-Ausland fuhren. Als wir mit unserem Bus endlich auf der Fähre angekommen waren, konnten wir uns Gratisessen holen, eine angenehme Überraschung für uns alle, da der Tag sehr früh begonnen hatte. Die 1,5-stündige Fährfahrt wurde im Duty-Free Shop oder auf dem Sonnendeck verbracht, wo zum Teil intensive Kontakte mit Möwen geknüpft wurden. Einige Zeit später hatten wir dann, zur großen Freude vieler, wieder festen Boden unter den Füßen. Wir fuhren von Dover aus los nach Brighton und wurden direkt sehr freundlich begrüßt: ein paar Jugendliche schmissen ein Ei von draußen gegen den Bus, der Fleck blieb als Andenken die gesamte Studienfahrt am Bus kleben.  

Abends erreichten wir unser a&o Hostel in Brighton, welches zentral direkt am Meer und dem Palace Pier Brighton lag. Beim Beziehen unserer 3er bis 8er Zimmer stellten wir mit großer Freude fest, dass jedes Zimmer ein eigenes Badezimmer und manche sogar Meerblick hatten. Nachdem Abendessen im Hostel durften wir den Abend dann nutzen, um in Gruppen Brighton zu entdecken. Erstes Ziel war bei den meisten der Kiesstrand und das Meer, doch es wurde auch der Pier, die Promenade oder die verwinkelten Gassen der schönen Innenstadt entdeckt. Wir alle waren begeistert von dem südenglischen Urlaubsort Brighton, der für jeden etwas zu bieten hatte. Von Strandbars und Pubs, verschiedensten Shoppingmöglichkeiten wie den sogenannten Lanes bis hin zum Pier, mit seinen zahlreichen Fahrgeschäften und Spielautomaten, war aus dem ehemaligen Fischerort ein echtes Urlaubsparadies geworden. Am ersten Abend waren die meisten jedoch sehr müde und gingen früh ins Bett, andere spielten in der Lobby noch Karten oder unterhielten sich. 

Der nächste Morgen begann früh um 7.30 Uhr mit dem Frühstück. Ein paar besonders Motivierte gingen sogar schon um 6.30 Uhr mit Herrn Lösch an der Strandpromenade joggen. Das Frühstücks-Buffet reizte sowohl mit klassischem Toast mit Marmelade und Aufschnitt, allerdings gab es auch echt britisches Frühstück mit Beans, Sausages und Eggs sowie einen Pancake-Maker, der auf Knopfdruck frische Pancakes zauberte. Hier wurden auf jeden Fall alle fündig.

Unser Programm startete mit einer Stadtführung durch Brighton. Von Einheimischen wurden wir durch die Stadt geführt und erfuhren interessanten Fakten über die Geschichte sowie die Gegenwart von Brighton und wurden auch vor den aggressiven Möwen gewarnt, die tatsächlich sehr kampflustig waren. Unsere Tour endete ca. 1,5 Stunden später vor dem Royal  Pavillon, den wir am Nachmittag noch besichtigten. In der Freizeit dazwischen erkundeten wir in weiterhin die Stadt mit all ihren kleinen besonderen Shops oder verbrachten die Zeit am Strand. Mittags trafen wir uns im Hostel, um unsere Lunch-Pakete abzuholen. Die täglichen Sandwiches waren zwar kein kulinarisches Meisterwerk, doch (meistens) zumindest essbar und immer begleitet von einem frischen Apfel, Chips und einer Süßigkeit. Nach dem Lunch trafen wir uns beim Royal Pavillon, dem markantesten Gebäude in Brighton, welchen wir in Gruppen und mithilfe von Audio-Guides besichtigen durften. Die asiatische, imposante Inneneinrichtung war sehr beeindruckend und auch die Geschichte hinter diesem Gebäude durchaus interessant. Nach dem Royal Pavillon durften wir die Zeit bis zum Abendessen erneut individuell gestalten, was von manchen für die Zipline, einem Café-Besuch oder andere Aktivitäten genutzt wurde. In Brighton gab es in jedem Fall genug zu tun. 

Nachdem Abendessen durften wir uns erneut frei beschäftigten und mussten auch erst um 23.00 Uhr zurück im Hostel sein, sodass wir die Zeit in Brighton noch intensiv nutzen konnten. Abends waren wir jedoch auch früh müde, sodass wir alle nach ein paar Spielen und Gesprächen ins Bett fielen.

Wir brauchten auch genügend Schlaf für unseren nächsten Tag, an dem wir mit unserem Reisebus nach London fuhren. Angekommen in North Greenwich mussten wir uns zunächst mit der Underground bis zur Westminster Abby durchschlagen, wo unser gemeinsamer Treffpunkt direkt unter dem Elizabeth Tower mit dem berühmtem Big Ben war. Auch London durften wir in Kleingruppen erkunden, doch Herr Wehren und Frau Würtz boten zudem eine kleine Stadtführung durch die Londoner Innenstadt mit ihren bekanntesten Sehenswürdigkeiten an. So bahnten wir uns unseren Weg durch die Stadt und versuchten so viel wie möglich an diesem einen Tag zu entdecken. Vom Buckingham Palace, dem London Eye, The Globe und der Tower Bridge über die Oxford Street und Camden Town bis hin King’s Cross war alles dabei. Die Londoner Underground war dabei sehr hilfreich, da wir so die gesamte Stadt erreichen konnten. Jedoch war das Gewirr aus Tunneln, U-Bahnen und Menschen auch verwirrend und teilweise extrem überfordernd. Der gesamte Tag war eine Überdosis an Eindrücken und Erlebnissen und für uns alle sehr einzigartig, aber auch anstrengend. Besser wurde es auch nicht dadurch, dass wir auf unseren Rückfahrt nach North Greenwich eine enorm überfüllte Underground-Linie nutzen mussten, die in einem Tunnel beinahe von Elektroblitzen zerstört wurde. Auch bei der Busfahrt kamen wir noch in einen enormen Feierabendstau, sodass wir durch weitere (kleinere und größere) Schwierigkeiten erst gegen 22.00 Uhr wieder im Hostel ankamen. Einige vielen dann total erschöpft ins Bett, andere gingen noch zum Supermarkt oder zu McDonald’s, um noch etwas Essen nach diesem anstrengenden Tag voller Eindrücke zu bekommen.

Am nächsten Morgen startete unser letzter Tag in Brighton zunächst mit einem kursspezifischen Programm. Der Pädagogik und Englisch LK gingen in einem Escape Room, während der Biologie und Mathe LK ein Earthship etwas außerhalb von Brighton besuchte und einen entschleunigenden Öko-Workshop machten. Der Erdkunde LK fuhr den markanten i360 Turm in Brighton hoch, von dem man einen Rundumblick über Brighton, das Meer und die Küste von Südengland hatte. Im Anschluss trafen wir uns alle im Hostel und fuhren mit dem Reisebus zu den Seven Sisters, wunderschönen Kreidefelsen in Südengland. Wir durften die Kreidefelsen frei erkunden, es wurden viele Fotos gemacht und der Ausblick genossen. Auch bei den Seven Sisters hatten wir viel Glück mit dem Wetter, so wie die ganze Woche. Tatsächlich haben wir die gesamte Zeit in England keinen einzigen Regentropfen gesehen, das Klischee, dass es in England durchgehend regne, hat sich also nicht bestätigt. 

Nachdem wir mit dem Bus die schmalen Straßen Südenglands zurück nach Brighton gefahren sind, durften wir den restlichen Nachmittag und den letzten Abend frei nutzen. Viele sprangen noch einmal kurz ins Meer, schlenderten ein letztes Mal durch die Gassen, gingen zum Pier um letzte Pfunde beim Glücksspiel zu verlieren oder besuchten einen Pub. Gemeinsam saßen viele am Strand um den letzten Abend mit Gesprächen ausklingen zu lassen. Doch gegen Mitternacht waren die meisten dann zurück im Hostel und relativ schnell im Bett, da wir uns am nächsten Tag schon wieder auf die Rückreise begeben mussten. 

Unsere letzte Nacht in England wurde jedoch um 4 Uhr nachts unsanft durch ein extrem lautes Piepen unterbrochen, das (fast) alle aus dem Schlaf riss. Zwischen Verwirrung, Angst und extremer Genervtheit verließen die meisten ihre Betten und anschließend auch die Zimmer. Das Piepen war ein Feueralarm, wie sich bald herausstellte. Zum Glück jedoch nur ein Fehlalarm, sodass wir schnell alle wieder schlafen konnten und noch zwei letzte Stunden Schlaf bekamen. 

Nach dem letzten Frühstück fuhren wir zügig nach Dover, wo der Bus während der Wartezeit kurzfristig von einer Schülerin übernommen wurde. Auf der Fähre bekamen wir wieder kostenloses Essen, konnten letzte Einkäufe im Duty-Free Shop machen und sogar noch Robben an der Küste von Calais sehen. 

Auch wenn wir nur drei Tage wirklich in England verbringen konnten, war die Stufenfahrt voller einmaliger Erfahrungen und Erlebnisse, an die wir uns unser ganzes Leben erinnern werden. Vor allem die Zeit mit den Lehrern und Lehrerinnen war sehr schön, da sie immer für uns da waren – sowohl in den guten als auch in den etwas schwierigeren Momenten. Sie haben immer versucht, das Bestmögliche für uns aus dieser Studienfahrt herauszuholen und ein tolles Gleichgewicht zwischen Programm und Freizeit geschaffen. Dafür möchten wir uns ganz besonders bedanken! Natürlich bedanken wir uns auch bei unserem Busfahrer Tarkan, der spontan einspringen musste und uns trotzdem den weiten Weg nach Brighton gefahren und sich mit uns durch den Londoner On-Peek Verkehr geschlagen hat. 

Auch in der Stufe selbst war die Stimmung die meiste Zeit gut – auch wenn es natürlich Höhen und Tiefen gab. Doch wir haben uns alle gut verstanden, teilweise noch besser kennengelernt und Erinnerungen geschaffen, die ein Leben lang bleiben. 

Alles in allem war die Studienfahrt ein toller Einstieg in unser letztes Schuljahr und ein besonderes Highlight vor dem Ende der Schulzeit. 

Sophie Scheffler (Q2)