Besser konnten die neuen Teilnehmer am Duke-of-Edinburgh’s International Award gar nicht mehr auf die Probe gestellt werden bei ihrer ersten „Probe-Wanderung“ Anfang März. Der Himmel grau verhangen, eine Regenhusche jagte die nächste und es schüttete wie aus Eimern, der Boden aufgeweicht und matschig – hier zeigte sich, wer wirklich das Zeug zu einem waschechten „Duke“ hat, dem Wetter trotzt, den inneren Schweinehund überwindet und trotz widriger Umstände navigieren kann und die Orientierung nicht verliert.
Seit ihrem Startschuss auf der Verleihfeier am 01. Dezember 2018 leisten die „Neuen“ in den drei Teilbereichen Dienst, Talente und Fitness ihren Award ab. Zudem nehmen sie zweiwöchentlich am Freitagnachmittag an der Duke-AG teil, genau dann nämlich, wenn es für die Klassenkameraden heißt „Hoch die Hände, Wochenende!“. In der AG werden die Teilnehmer auf den vierten Teilbereich, die Expedition, vorbereitet, bei der sie in einer Expeditionsgruppe ohne Begleitung von Erwachsenen mehrere Tage mit Rucksack und Zelt, Karte und Kompass auf einer zuvor geplanten Route unterwegs sind und nur „aus der Ferne“ betreut werden (apropos „Betreuung aus der Ferne“: Was das bedeutet, kann man auf ein paar der Fotos erkennen. Könnt ihr euch denken, welche das sind 😉 ?). Während der Wanderung müssen sie mehrere Kontrollpunkte anlaufen und an einem vorher gewählten Thema arbeiten, an dem die Route ausgerichtet ist. Auf dem „Stundenplan“ stehen daher u.a. neben den üblichen Campcraft und Hiking Skills (Biwakieren, Ausrüstung, Verpflegung, Trekkingrucksack packen und tragen) vor allem Kartenkunde, Orientieren und Navigieren, 1.-Hilfe, Sicherheits- und Notfallmaßnahmen oder Vorschriften für das Verhalten im Wald.
Nach den Trockenübungen im Januar und Februar ging es für die zwei Bronze- und zwei Silber-Expeditionsgruppen nun am 01. März 2019 hinaus auf eine „überschaubare“ Probe-Wanderung in die heimischen Wälder, die von den Gruppen vorher ausgearbeitet worden war. Die Schüler haben dazu im Vorfeld eine detaillierte Streckenbeschreibung verfasst, UTM-Koordinaten von Kontrollpunkten aus der Karte bestimmt, Entfernungen und Höhendistanzen für Teiletappen ermittelt und damit die geschätzten Wanderzeiten und die Anzahl der Doppelschritte berechnet sowie eine Skizze der Route angefertigt. Das hört sich zusammen kompliziert und viel an, kann einem aber unterwegs auf der richtigen Expedition manche „Ehrenrunde“ ersparen – was besonders dann nicht ganz uninteressant ist, wenn einem vielleicht schon zig Kilometer bei Hitze (oder Regen) in den Knochen stecken.
Ziel der Probe-Wanderung ist, die Theorie in der Duke-AG in die Praxis umzusetzen und draußen in echt anzuwenden. So erfahren die Expeditionsgruppen während einer kleinen Tour, was schon gut klappt und wo sie für die Probe-Expedition im Mai oder die Abschluss-Expedition Anfang Juli noch ein wenig nachbessern müssen. Auch sollen die Gruppen realistischere Daten für ihre Wandergeschwindigkeiten und ihre Doppelschrittzahlen ermitteln, mit denen sie in die Planungen der kommenden Expeditionen gehen.
Für viele Schüler war dies quasi der Erstkontakt mit Navigieren und Orientieren im Gelände und alle Gruppen haben die Probe-Wanderung mit Bravour gemeistert – und auch wenn es nass, kalt, windig und matschig war, ein bisschen Spaß gemacht hat es auch 😉.
Vielen Dank allen Beteiligten für ihre tolle Mitarbeit in der AG und den reibungslosen Ablauf der Wanderung. Vielen Dank vor allem auch Nils Weßel für seinen außerordentlich hohen Einsatz bei der Vorbereitung und Durchführung der Duke-AG.