Im November besuchten uns zum ersten Mal die spanischen Austauschschüler:innen aus Andalusien.
Tag 1 (So, 10.12.):
Am Sonntagmittag ging es für drei Elternteile sowie deren Kinder nach Köln, um die Spanier:innen vom Flughafen in Köln abzuholen. Am Anfang war es ein bisschen seltsam, weil erstmal niemand etwas sagen wollte. Dies war dann aber auch sehr schnell vorüber und nach einer anderthalbstündigen Rückfahrt wurden die Spanier:innen zu ihren Gastfamilien gebracht. Dort haben die meisten sich dann erst einmal hingelegt und haben ein bisschen geschlafen. Es sind abends aber auch ein paar auf den Weihnachtsmarkt in Kreuztal gegangen.
Tag 2 (Mo, 11.12.):
Den ersten gemeinsamen Tag mit den Spanier:innen haben wir alle zusammen in der Schule begonnen. Mit ein paar Spielen, wie zum Beispiel „Aktivitäten-Bingo” und „Entweder-Oder”, konnten wir die Stimmung ein wenig auflockern. Die Kennenlernspiele haben nicht nur dazu beigetragen, dass wir die Namen der spanischen Austauschschüler:innen erfahren, sondern auch etwas über ihre Interessen und Vorlieben. Nach der Begrüßung, die durch Herrn Dr. Dietrich erfolgte, haben wir zusammen einen Rundgang in und um das Gymnasium Stift Keppel gemacht. Dabei haben nicht nur die Spanier:innen etwas über unsere Schule erfahren. Auch für uns waren einige interessante Informationen über unsere Schule neu. Besondere Einblicke, die uns sonst verwehrt bleiben, haben für Überraschungen gesorgt. Während sich auf dem schuleigenen Dachboden so Mancher gegruselt hat, wurde die Stimmung im Konventsaal mit einem spontanen Klavierkonzert wieder munterer. Anschließend hat uns Herr Mockenhaupt in dem „Duke of Edinburgh“-Raum empfangen, um uns etwas über diesen Award an unserer Schule und insbesondere die Teilbereiche Dienst, Fitness und Talent, sowie die Expedition zu erklären.
Am späten Nachmittag haben wir uns alle in Siegen getroffen. Dort haben wir eine Stadtführung gemacht, die Herr Schäfer extra vorbereitet hatte. Trotz des Dauerregens konnte uns der Anblick der Stadt, besonders der der Sehenswürdigkeiten in Siegen, wie das Obere Schloss, die Altstadt und natürlich auch des Weihnachtsmarktes, in Weihnachtsstimmung versetzen. Auf dem Siegener Weihnachtsmarkt konnten wir uns dann mit Kinderpunsch aufwärmen und den Tag ausklingen lassen.
Tag 3 (Di, 12.12.):
Dienstagmorgen ging es dann erstmal wieder in die Schule und wir haben gemeinsam Zeit im Unterricht verbracht. Um 9 Uhr sind wir zum ersten Meet and Greet mit den Spanischlernenden aus der neunten Klasse gegangen. Dort haben wir über die Unterschiede und Klischees von Deutschland und Spanien geredet. Danach haben wir eine Führung durch das Stiftsmuseum gemacht und zu Beginn der vierten Stunde hatten wir dann noch ein Meet and Greet mit den Spanischschüler:innen der zehnten Klasse. In der fünften Stunde gab es noch eine Mini-Science Show auf Englisch, in der auch eine der Lehrerinnen ihren Mut beweisen musste.
Nachmittags sind wir dann alle zusammen zur Breitenbachtalsperre gelaufen. Nachdem wir angekommen sind, ging es zum Wasserturm und dort wurden wir ins Thema „Talsperren” eingewiesen. Es ging dabei erstmal um die Wasserversorgung von Hilchenbach und Umfeld, was noch einmal den Fokus des Austauschs – Nachhaltigkeit – ins Licht rückte. Die Mitarbeiterin des Wasserverbands, die mit uns die Führung gemacht hat, hat uns zuerst alles auf Deutsch erklärt und Herr Dr. Dietrich und Frau Pruß haben dies dann auf Englisch den spanischen Lehrerinnen übersetzt. Diese haben es dann auf Spanisch unseren Austauschpartner:innen erklärt. Das war manchmal etwas verwirrend, vor allem aber, wenn Fachwörter aufgetaucht sind. Weiter ging es in einen unterirdischen Gang, in dem eine hohe Luftfeuchtigkeit herrschte und es bildeten sich sogar Stalaktiten und Stalagmiten an Decke und Boden, weil manchmal ein wenig Wasser von der Decke tropfte. Nach ungefähr 200 Metern kam eine Gabelung zum Vorschein. Weiter geradeaus gab es eine sehr massive Tür, die zum Schutz vorhanden war, falls eines der Rohre, die durch den Tunnel führen, platzen sollte. Wir sind dann aber doch in den rechten Tunnel abgebogen. In diesem ging es nahezu ausschließlich über Treppen nach oben. Als wir dachten, wir hätten endlich das Ende erreicht, mussten wir noch eine sehr lange Wendeltreppe „besteigen”. Damit war es dann aber auch geschafft und wir standen auf einmal auf dem Damm.
Tag 4 (Mi, 13.12.):
An diesem Tag haben unsere spanischen Austauschschüler:innen einen Einblick in den deutschen Schulalltag bekommen. Jede:r Spanier:in hat seinen oder ihre Austauschschüler:in in den Unterricht begleitet. Die anschließende Vorstellung der AG Zukunftswald erfolgte nicht wie geplant von Herrn Kosak, sondern von zwei Schülern (Michel Hahn und Konstantin Halbe aus der 7a), die ebenfalls Mitglieder der AG sind. Die Jungs haben uns erklärt, wie die AG gegründet wurde, was der Gedanke dahinter war und wofür sie sich einsetzen, insbesondere beim Thema Nachhaltigkeit. Zusammen haben wir uns den Ort angesehen, an dem neue Setzlinge gepflanzt werden, die später an die Talsperre umgepflanzt werden sollen. Uns wurde außerdem erklärt, wie die verschiedenen Baumarten gepflegt werden müssen und auch all unsere Fragen konnten beantwortet werden. Weiter ging es zu Herrn Schäfftlein, der uns ebenfalls eine schulische AG vorstellte. Keppels Früchtchen ist eine AG, in der bereits Schüler:innen wie in einem Unternehmen selbstständig Verantwortung übernehmen können.
Nach der Schule haben wir uns mit dem Zug auf den Weg nach Hilchenbach gemacht. Bei den Klimawelten angekommen, wurden wir freundlich von zwei Mitarbeiterinnen empfangen. Begonnen haben wir erneut mit einem Kennenlernspiel. In Kleingruppen haben wir uns damit beschäftigt, wo diverse Gewürze und Zutaten, wie zum Beispiel die Kakaobohne, Ingwer oder andere für die Weihnachtszeit typischen Gewürze herkommen. Dabei haben wir nicht nur gelernt wo diese angebaut werden, sondern durften auch selbst einmal kosten. Daraufhin haben wir diese Zutaten verwendet, um gemeinsam Kekse oder andere Leckereien zu backen. Die Rezepte wurden von zwei Schülerinnen, die ebenfalls am Austausch teilgenommen haben, auf Spanisch übersetzt. Sowohl die spanischen als auch die deutschen Weihnachtslieder haben den Spaß beim Ausstechen und Verzieren der Kekse und dem Zubereiten des Fruchtpunsches abgerundet. Obwohl das Backen für sehr viel Spaß und Gespräche gesorgt hat, haben sich doch am Ende alle darauf gefreut, gemeinsam die von uns mit den kennengelernten Gewürzen gebackenen Kekse zu probieren. Spätestens jetzt hat die Weihnachtsstimmung auch bei dem Letzten eingesetzt.
Tag 5 (Do, 14.12.):
Donnerstag sind wir morgens erstmal wieder in die Schule gegangen und haben bis zur zweiten Pause am Unterricht teilgenommen. Danach sind wir zur Bushaltestelle Herzhausen / Hof Maustal gelaufen. Von dort aus sind wir mit dem Bus zur Trampolinhalle (N-Flow) gefahren. Diese hatten wir ganz für uns allein und es hat allen sehr viel Spaß gemacht. Es gab zwei knifflige Parcours, eine Plattform, von der man runterspringen konnte, ein riesiges Becken mit Schaumstoffwürfeln, in dem auch öfters die speziellen N-Flow-Socken verloren gingen (wir haben diese jedoch alle wiedergefunden). Und natürlich gab es viele große und kleine Trampoline. Es wurden Saltos, Flugrollen, Räder und noch viele andere Kunststücke ausprobiert. Manchmal mit Erfolg, manchmal aber auch ohne.
Anschließend ging es dann zum Schwimmbad. Egal ob auf der Wasserrutsche oder im normalen Becken, alle hatten viel Spaß. Es war insgesamt also ein sehr sportlicher Tag.
Tag 6 (Fr, 15.12.):
Für den sechsten Tag des Austauschs mit Spanien war ein Tagesausflug nach Köln geplant. Allerdings gab es ein Problem mit den Zügen. Zum Glück haben sich einige Eltern bereiterklärt, uns nach Betzdorf zu bringen, um von dort aus nach Köln zu gelangen. Bereits die Zugfahrt hat für viel Spaß gesorgt. Als wir dann in Köln angekommen waren, ging es vom Hauptbahnhof direkt zum Schokoladenmuseum. In Kleingruppen durften wir uns das Museum ansehen und haben einmal einen Blick hinter die Kulissen bekommen. Das war besonders im Hinblick auf den Schwerpunkt Nachhaltigkeit interessant, der von unseren Schulen für den Erasmus+ Austausch gesetzt wurde. Vor allem beim Anbau der Kakaobohne gab es in diesem Themenbereich einige neue Dinge zu lernen. Natürlich hat auch das Verkosten der Schokolade am Schokobrunnen für große Freude unter den Schüler:innen gesorgt. Auf dem Weg zu der bekanntesten Sehenswürdigkeit von Köln, haben wir zahlreiche Weihnachtsmärkte überquert und uns von der Weihnachtsstimmung in ihren Bann ziehen lassen. Auch als wir uns den Kölner Dom von Innen angesehen haben, hat besonders die Spanier:innen der Anblick dieses Ortes begeistert. Anschließend durften wir uns erneut in Kleingruppen frei in Köln bewegen und haben die Möglichkeit zum Beispiel dafür genutzt, weitere Sehenswürdigkeiten von Köln zu besichtigen, etwas zu essen oder einfach nur, um gemütlich über einen der vielen Weihnachtsmärkte Kölns zu schlendern. Leider ging es schon wieder viel zu schnell zurück nach Hilchenbach, erneut mit dem Zug und der damit verbundenen Hektik. In Hilchenbach angekommen, waren aber doch alle froh, nach solch einem langen Tag endlich ins Bett fallen zu können.
Tag 7 (Sa, 16.12.):
Am Samstag wurde der Tag in den Gastfamilien verbracht. Es wurden viele Sachen mit den Spanier:innen unternommen, aber eigentlich hatten die meisten Aktivitäten etwas mit Schnee zu tun, da das der eigentlich einzige Wunsch der Austauschpartner:innen war. Leider hatten sie genau die Woche erwischt, in der der Schnee schon geschmolzen war. Trotzdem wollten wir es unseren Gästen so schön wie möglich machen. Also sind manche nach Winterberg gefahren, um ein bisschen Schnee zu sehen oder in eine Eishalle, um Schlittschuh zu fahren. Es wurde aber auch zum Beispiel eine Spanierin zum Weihnachtsbaum schlagen mitgenommen.
Abends haben wir uns dann nochmal zum gemeinsamen Essen im Café und Bar Celona getroffen. Ein Dankeschön geht da an Frau Pruß, die die Plätze für uns reserviert hat, obwohl sie selbst leider nicht dabei sein konnte. Nach dem Essen verabschiedeten sich alle voneinander und fuhren nach Hause, obwohl es da auch wieder ein paar sehr lange Verzögerungen von Bus und Bahn gab, die dann aber auch für sehr lustige Gespräche zwischen den Deutschen und den Spanier:innen sorgten.
Tag 8 (So, 17.12.):
Mitten in der Nacht um 2 Uhr hieß es für unsere spanischen Austauschschüler:innen: früh aufstehen, um pünktlich um 6 Uhr am Flughafen zu sein! Wir haben uns von unseren Austauschpartner:innen verabschiedet und per Eltern-Taxi ging es schließlich zum Flughafen nach Köln, und von da aus wieder zurück zum Flughafen in Portugal und schließlich weiter nach Spanien. Es war eine schöne Woche mit vielen großartigen Erlebnissen und tollen Erinnerungen, die wir sammeln durften. Leider ging die Woche viel zu schnell vorbei. Wir sagen vielen Dank, dass wir an diesem Austausch teilnehmen dürfen und an all die, die das ermöglicht haben! Wir freuen uns schon, wenn es im März heißt: <<Bienvenido a Bollullos>>!
Nina Leers und Jana von Rüden