„Wie hat sich das jüdische Leben innerhalb weniger Jahre vom Ersten Weltkrieg bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gewandelt?“ Ausgehend von dieser Frage, die Herr Mecklenbrauck zu Beginn seiner Unterrichtseinheit aufgeworfen hatte, trafen wir uns, der evangelische Religionskurs von Frau Dr. Rieckmann-Berkenbrock zusammen mit dem katholischen Religionskurs von Herrn Spieß, am Nachmittag des 10. November beim Hilchenbacher Stadtmuseum. Dort erwartete uns eine Museumsführung mit dem Stadtarchivar, Herrn Gämlich, an welche eine Fragerunde, bei der wir Fragen zu unseren Präsentationsthemen stellen konnten, angeknüpft war.
Beim Rundgang durch das Museum waren wir umgeben von Informationstafeln, historischen „Überbleibseln“, Biografien, wie beispielsweise die der Familie Holländer, und von zeitgenössischen Werken, die in Glasvitrinen ausgestellt waren.
In der anschließenden Fragerunde wurde deutlich, dass das Museum relativ wenige Besucher zu verbuchen hat und wir bisher als die einzigen Kurse von Stift Keppel eine Ausstellung dort besucht hatten. Wir stellten verschiedene Fragen, die Herr Gämlich größtenteils sehr umfangreich zu beantworten wusste. So erklärte er beispielsweise auf Konrads Frage hin, wie viele Juden genau in Hilchenbach gelebt hätten, dass der erste Jude mit dem Nachnamen Holländer im Jahr 1867 nach Allenbach gekommen sei und in Summe die vier Familien Holländer, Schäfer, Hony und Stern den Großteil der jüdischen Bevölkerung Hilchenbachs ausmachten. Weitere Fragen konnten ebenfalls geklärt werden, sodass genug Informationen gegeben wurden, um produktiv an den Präsentationen im Unterricht weiterzuarbeiten. Abschließend erwähnte der Archivar, dass es jedes Jahr eine Veranstaltung zum Judentum am 9.November, veranstaltet vom Gebrüder-Busch-Kreis in Kooperation mit zum Beispiel dem Aktiven Museum Siegen, gebe, um den Ereignissen von 1938 zu gedenken. Alles in allem lässt sich im Rückblick sagen, dass der Besuch im Stadtmuseum interessant und informativ war und aufzeigte, wie nah doch das damalige jüdische Leben und die damit einhergehenden Konflikte in der Gesellschaft und auch die Vernichtung durch die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg, eng mit unserem heutigen Lebensraum verknüpft war.