Man nehme 56 Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 12, ein 60 Seiten umfassendes Skript, 25 neu entwickelte Bühnenexperimente aus Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und Informatik und fertig ist sie, die Science Show Night 2015 am Gymnasium Stift Keppel. Zum fünfjährigen Bestehen der Science Show AG unser Schule fand zum vierten Mal eine ganz besondere Abendveranstaltung unter dem Thema „MINT“ in unser Schulaula statt. Zwei Wochen voll intensiver Proben lagen zurück, viele Stunden an Arbeit. Nun erstrahlte die Schule im bunten Licht und die Aula, in der sonst Naturwissenschaften in Klausuren beschrieben werden müssen, war feierlich für ein Fest der MINT Fächer hergerichtet. Bereits am Vortag fanden sich über 300 Grundschüler dort ein, um gratis einen Blick auf die Generalprobe der Show zu werfen. Der Zug aus Siegen war voll, als er am Bahnhof Stift Keppel halt machte. Die Abendveranstaltung am nächsten Tage war ebenso gut besucht und die Karten ausverkauft. Im Foyer kümmerte sich die Jahrgangsstufe Q1 um das leibliche Wohl der Gäste und auch „Keppels Früchtchen“, die Schülergenossenschaft, verkaufte fleißig ihren wohlschmeckenden Apfelsaft.
Gespannte Stille herrschte, als sich kurz nach 19 Uhr der Vorhang erhob und den Blick auf die vielen Experimente freigab. Durch den Abend führten die Moderatoren Maren Belz und Jan-Philipp Nitschke aus der Q2, die das Publikum auf eine abenteuerliche Reise mitnahmen. Zum Auftakt wurde eine Kettenreaktion aus über eintausend kleinen miteinander verwobenen Holzspateln gezündet, die explosionsartig über den Bühnenboden huschte. Anschließend gab es scheinbar unmögliche Phänomene aus der Welt des Lichts zu bestaunen, passend zum „Jahr des Lichts“ 2015. So wurde das Publikum direkt mit eingebunden und die über 300 Zuschauer zeichneten mit Leuchtstäben und Taschenlampen ein riesiges Lichtkunstwerk. Weiter ging es mit Mathematik, die sonst so trocken erscheinende Wissenschaft zeigte sich von ihrer besten Seite, als Schülerinnen und Schüler indische Rechentricks präsentierten und fünfstellige Zahlenkolosse scheinbar mühelos miteinander multiplizierten. Natürlich gab es auch viel Feuer, Rauch und Explosionen auf der Keppler Bühne. Ob alt oder jung, das Publikum applaudierte begeistert bei Versuchen mit den Titeln „Super Schaumexplosion“ oder „Streichholzfeuerwand“. Mal waberten Nebelschwaden über den Bühnenboden, mal explodierten ganze Wolken aus Stickstoffnebel. Dann wieder gab es Experimente, die auch Zuschauer mit ins Geschehen einbanden, wie zum Beispiel beim Geschmackstest des kurzerhand hergestellten Schokoladeneises. Neu am Konzept der Science Show Night waren zuvor aufgezeichnete Videos, die dem Publikum vorgespielt wurden. So nahmen die Schülerinnen und Schüler die Zuschauer mit in die Fußgängerzone in Siegen. Dort sammelten diese Bakterienproben von Geldautomaten, Ampelknöpfen oder Ladentüren. Diese wurden dann vom Hygieneinstitut in Siegen untersucht. Was so manchen ekelte, erwies sich jedoch als harmlos. Die Schüler konnten das Publikum beruhigen, keine gefährlichen Keime befanden sich auf den Nährlösungen. Dann wieder wurden Experten, wie der deutsche Astronaut Alexander Gerst per Video in die Show geladen, um Fragen zur Schwerkraft an Bord der internationalen Raumstation zu beantworten. Zwei Stunden ohne Langeweile, aber mit viel Spannung. Besonders das schauspielerische Können der jungen Forscher konnte überzeugen. Hierfür zeichnete sich Frau Maja Röder verantwortlich, die den manchmal steifen Wissenschaften die nötige Lockerheit auf der Bühne verlieh. Natürlich spielt hier auch das Konzept der Science Show AG eine wichtige Rolle, denn die Schüler treten über das Jahr verteilt auf verschiedenen Veranstaltungen auf, sammeln so wertvolle Kompetenzen im Bereich der Präsentation vor Publikum. Zum Abschluss der Show Night kam das traditionelle Lehrerexperiment. Hierbei betraten die beiden anderen AG Leiter, Dr. Elmar Winkel und Sebastian Funk die Bühne. Während ein Apfel auf den Funkschen Kopf gesetzt wurde, kam es nun auf den präzisen Winkel an, um den Apfel per Armbrust mit einem Pfeil zu treffen. Das Publikum staunte und war begeistert, der Abend war ein voller Erfolg! Ein großes Lob an alle Schülerinnen und Schüler für diese Leistung!