Ökonomischen Bildung aktuell
„Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach, wir Armen!“
Goethe, Faust I
Oder etwas passender für uns:
Am Gelde hängen, zum Gelde drängen doch all wir armen
Schülerinnen und Schüler der Klasse 7c,
die im Rahmen der ökonomischen Bildung in der Sek I in diesem Schuljahr zum ersten Mal ein Unterrichtsprojekt gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, der Stadtsparkasse Hilchenbach, durchgeführt haben.
Im Fach Politik verlegte die Klasse zusammen mit Frau Schlüter zwei Wochen lang den Unterrichtsort in die „Talerstube“ der Stadtsparkasse und wurde dort von der Leiterin Marketing und Ausbildung, Frau Juliane Scheel, in die Geheimnisse des Geldes und der Geldwirtschaft von der Frühzeit bis heute eingeführt. Fachmännisch unterstützt wurde Frau Scheel dabei von ihren Mitarbeiterinnen Julia Daub und Daniela Steidel,. Die Schüler/innen warfen nicht nur einen Blick in die Schalterhalle, sondern durften auch hinter die Kulissen blicken.
Besonders der Tresorraum mit der dicken Stahltür beeindruckte sie. Auch das Studium der Geldscheine und ihrer Sicherheitsmerkmale interessierte die jungen Leute. Sie lernten die Unterschiede zwischen Buchgeld und Bargeld und die ver-schiedenen Umwandlungsmöglichkeiten sowie die Funktionen von Geld überhaupt. Bei der praktischen Arbeit füllten sie Ein- und Auszahlungsformulare aus und „bezahlten“ sogar eine echte Rechnung per Überweisung – was sich als gar nicht so einfach herausstellte, obwohl doch fast jeder Schüler/jede Schülerin ein eigenes Konto und viele auch eine Kontokarte besitzen.
Vertieft wurden diese Erkenntnisse noch durch eine Doppelstunde, die Frau Scheel im Stift durchführte. Am Ende stand ein „Test“, den alle Schüler/innen eifrig ausfüllten und auch gut bestanden. Als Belohnung bekamen sie dann von Frau Scheel und Frau Daub ein Zertifikat ausgestellt, das ihnen ihre neuen „Kompetenzen“ bescheinigte. Dazu gehörte z.B. folgende Bereiche: Entwicklung des Geldes, Tauschwirtschaft, Geldwirtschaft, Girokonto, Sparen und Anlegen, Zahlungsverkehr, Kreditinstitute und deren Aufgaben.
Diese Zusammenarbeit und die andere Art von Unterricht fanden bei allen Beteiligten großen Anklang. Für die Schüler/innen galt:
Der zweimalige Fußweg nach Hilchenbach war zwar teilweise mühselig, diese Mühen wurden aber durch den freundlichen Empfang (es gab Getränke und Süßigkeiten!) in der Sparkasse ausgeglichen
Und der „Unterricht“ war spannender und „weniger streng“, - und man lernte etwas Praktisches, konnte eigene Kenntnisse anwenden und erweitern.
Die Mitarbeiterinnen der Sparkasse beurteilten die Kooperation, deren wichtiges Ziel darin besteht, die finanzielle Allgemeinbildung junger Menschen auf eine breitere Basis zu stellen, ebenfalls sehr positiv: „Es hat auch uns riesig Spaß gemacht, denn die Mädchen und Jungen waren mit großem Eifer bei der Sache“, resümierte Juliane Scheel. „An den Antworten und Fragestellungen der Schülerinnen und Schüler haben wir gemerkt, dass sie sich für die Themen interessieren und dass sie sich intensiv damit auseinandersetzen“.
Für das kommende Schuljahr ist auf jeden Fall schon eine Neuauflage dieses Projektes geplant.
Darüber hinaus arbeitet das Gymnasium Stift Keppel auch in der Sek. II, Jg. 13, mit der Stadtsparkasse unterrichtlich zusammen im Kurs Sozialwissenschaften. Dieses Projekt wurde im vergangenen Schuljahr bereits erfolgreich erprobt und soll auch in diesem Frühjahr wieder durchgeführt werden.
H. Schlüter, Januar 2009